Bau und StreckeneröffnungAm 1. August 1879 eröffneten die Preußische Staatseisenbahnen die 19,18 km lange Eisenbahnstrecke von Plaue (Thür) nach Ilmenau den Betrieb.Am 6. August 1879 erreichte die erste Eisenbahn der Thüringische Eisenbahn-Gesellschaftvon Arnstadt kommend den Bahnhof Plaue (Thür).
Das Empfangsgebäude Plaue
Das Bahnhofsgebäude liegt östlich des Stadtkerns und entstand 1879 mit Eröffnung der Teilstrecke nach Ilmenau. Es war ein Backsteinbau im Rundbogenstil, dessen zweistöckiger, traufenständiger Mittelbau von zwei gliebelständigen Flügelbauten flankiert wird. Alle Bogenfenster besaßen vorgesetzte halbrunde Blendbögen. Das zweite Stockwerk des Mittelbaus war aus Fachwerk errichtet worden. Im Mitteltrakt befand sich die Empfangshalle mit Fahrkartenschalter und Gepäckabfertigung. In den Flügelbauten waren jeweils die Wartesäle und die Bahnhofswirtschaft untergebracht. An beiden Flügelbauten entstanden einstöckige, leicht zurückgesetzte Anbauten, in denen sich ein Gepäck- und Lagerschuppen befand. Der Hausbahnsteig war zum Teil überdacht. Auf ihm bot der Bahnhofswirt in den 1920er Jahren bei Zugaufenthalten heiße Würstchen, frische Limonade und Tageszeitungen an.Da die Strecke in Richtung Martinroda direkt hinter dem Bahnhof stark Anstieg, mussten schwere Güterzüge in zwei Einzelzüge getrennt werden. Dafür hatte man die Gleisanlage durch lange Abstellgleise im Bahnhof auf insgesamt zehn Gleise erweitert. Um die Dampflokomotiven mit ausreichend Wasser zu versorgen, hatte man dafür einen Wasserturm gebaut. Die Wasserkräne standen jeweils an beiden Enden der Abstellgleise.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am 1. August 1884 wurde der zweite 33,51 km lange Bauabschnitt der Strecke Neudietendorf - Ritschenhausen zwischen Plaue und Suhl von den Preußische Staatseisenbahnen in Betrieb genommen, wo sie auf die bereits am 20. Dezember 1882 fertiggestellte Teilstrecke zwischen Suhl und Grimmenthal und 3,3 km weiter nach Ritschenhausen stieß. Damit konnte die Gesamtstrecke von Neudietendorf nach Ritschenhausen am 1. August 1884 in Betrieb genommen werden. 1884 entstand auch der unbedachte Zwischenbahnsteig, zu dem ein Personentunnel führte. Der Treppenaufgang war als Wetterschutz mit einem verglasten Überbau versehen.•Der zweigleisige Ausbau der Eisenbahnstrecke Neudietendorf–Ritschenhausen bis Grimmetal erfolgte zwischen 1886 und 1893.•2005 baute die Deutsche Bahn AG die Gleisanlage für Züge mit Neigetechnik bis zu einer Fahrgeschwindigkeit von 140 km/h um.•2017 wurden die Gleisanlagen auf drei Gleise zurückgebaut und die Bahnsteige erneuert.Was hat sich verändert, was ist gebliebenSeit 2005 war das Empfangsgebäude geschlossen. Es wurde 2011 an einen Investor verkauft. Er entkernte das Gebäude und baute 17 Appartements auf zwei Etagen. Die Schalterhalle wurde im Original wieder hergestellt.Bei den Bogenfenstern wurden die Rundbögen über den Fenstern schon vor dem Verkauf mit Ziegeln zugemauert. Das Empfangsgebäude ist weitgehend in seinem Urzustand erhalten geblieben.
Bahnhof um 1912
Luftaufnahme
Bilder Plaue (Thür)
Bahnstation Plaue (Thüringen)
Plaue (Thür.) - Bf - UPLG : 68B3 : SD33-Sep17
Planung und KonzessionDie Sächsische Konzession vom 16. April 1877 (Regierungsblatt für Sachsen-Weimar Jahrgang 1877 Seite 118), Sachsen-Coburg-Gotha Konzession von 6. Juni 1877 (Sachsen-Coburg-Gotha Gesetzsammlung Jahrgang 1877 Seite 129), Schwarzburg-Sondershausen vom 27. Juni 1877 (Schwarzburg-Sondershausen Gesetzsammlung Jahrgang 1877 Seite 43), Schwarzburg-Rudolstadt Konzession vom 6. Juni 1877 (Schwarzburg-Rudolstadt esetzsammlung Jahrgang 1877 Seite 31) erteilten die Erlaubnis zum Bau und Betrieb einer Strecke von Arnstadt - Plaue -Illmenau der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft.Zur Ausführung der Strecke wurde zwischen Sachsen, Sachsen-Coburg-Gotha, Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzburg-Rudolstadt und der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft. der Vertrag vom 19. Dezember 1876 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1877 Nr 3 Seite 217) geschlossen.Durch Preußisches Gesetz vom 9. März 1880 ( (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1880 Seite 169) erhielten die Preußische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Plaue (Thür) - Grtäfenroda - Zella-Mehlis nach Suhl und weiter nach Grimmenthal zur Bezierksgrenze nach Ritschenhausen.Der Staatsvertrag zwischen Preußen, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Coburg-Gotha, Schwarzburg-Sondershausen wurde am 8. Februar 1879 geschlossen (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1879 Seite 355)