Bau und StreckeneröffnungDer Bahnhof liegt an der Strecke von Neudietendorf nach Ritschenhausen. Die 33,51 km lange Teilstrecke von Plaue über Gräfenroda nach Suhl wurde am 1. August 1884 von den Preußische Staatseisenbahnen eröffnet.
Das Empfangsgebäude Gräfenroda
Der Bahnhof liegt abseits des Ortskerns, wo die Wiege des Gartenzwerges ist. Das zweistöckige Empfangsgebäude im Stil des Historismus aus Backstein errichtet besitzt zwei Schaugiebel im Stil der Neugotik. Die gegliederte Fassade wurde durch Sandsteineinfassungen an den Fenstern und Türen im Bogenstil ergänzt. Der Mittelbau hatte zusätzlich verzierte Sandsteinelemente und Reliefplatten. Die Seitenflügel sind dagegen etwas schlichter ausgefallen. Das Erscheinungsbild des Gebäudes ist für die Landschaft auffällig. Neben dem südlichen Seitenflügel wurde ein großer Güterschuppen mit Rampe und Ladegleis errichtet. Im anderen Seitenflügel befand sich das Bahnhofsrestaurant, dessen Bahnsteigseite überdacht war. Im Mittelbau gab es eine Schalterhalle, deren Fußboden aus Mosaiksteinen bestand, mit Fahrkarten- und Gepäckschalter. Im Obergeschoss waren die Dienstwohnungen der Bahnbediensteten.Im Bahnhof gab es umfangreiche Gleisanlagen und Nebengebäude aus Backstein sowie einen Lokschuppen mit Drehscheibe und zwei Wasserkräne. Hier warteten auch die Schiebelokomotiven auf ihren Einsatz. Diese waren notwendig, um die Dampflokomotiven vor dem Anstieg zum „Brandleitetunnel“ nochmals mit Wasser zu versorgen. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am 1. November 1892 eröffneten die Preußische Staatseisenbahnen ihre 36,0 km lange Strecke von Gotha nach Gräfenroda, wo sie in ein eigenes Gleis am Hausbahnsteig endete. Auch die Gleisanlagen wurden dementsprechend erweitert.•1909 erhielt der Bahnhof zwei Stellwerksgebäude mit mechanischen Stellwerken.•Im Dezember 2011 wurde der Zugverkehr auf der Strecke nach Gotha stillgelegt.•2012 riss die Deutsche Bahn AG das Stellwerksgebäude (Gs) ab. 2017 baute sie die Gleisanlagen auf das Notwendigste zurück und sanierte die Bahnsteige. Was hat sich verändert, was ist gebliebenDie Schalterhalle wurde geschlossen.Das Empfangsgebäude ist in seinem Urzustand in großen Teilen erhalten geblieben und vermittelt den Charme einer längst vergangenen Epoche.
Bahnhof um 1890
Luftaufnahme
Bilder Gräfenroda
Bahnstation Gräfenroda
Gräfenroda - Bf - UGDG : 68A3 : SD41-Mai19
Planung und KonzessionDurch Preußisches Gesetz vom 9. März 1880 ( (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1880 Seite 169) erhielten die Preußische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Plaue (Thür) - Grtäfenroda - Zella-Mehlis nach Suhl und weiter nach Grimmenthal zur Bezierksgrenze nach Ritschenhausen.Der Staatsvertrag zwischen Preußen, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Coburg-Gotha, Schwarzburg-Sondershausen wurde am 8. Februar 1879 geschlossen (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1879 Seite 355).Durch Preußisches Gesetz vom 11. Mai 1888 ( (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1888 Nr 11 Seite 86) erhielten die Preußische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Ohrdruf nach Gräfenroda.Wegen der Herstellung der Strecke durch die Preußische Staatseisenbahnen wurde zwischen Preußen und Sachsen-Coburg-Gotha der Staatsvertrag vom 26. November 1887 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1888 Nr 11 Seite 94) abgeschlossen.