Bau und StreckeneröffnungDie Bauarbeiten an der Eifelstrecke begannen 1867 durch die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft (RhE). Die Strecke wurde in sechs Abschnitten in Betrieb genommen. Der Abschnitt zwischen Jünkerath und Gerolstein ging am 15. November 1870 in Betrieb. Die Eröffnung der 163,5 Kilometer langen Gesamtstrecke war am 15. Juni 1871.
Das Empfangsgebäude Lissendorf
Das auf T-förmiger Grundfläche gebaute zweistöckige Empfangsgebäude hatte einen traufenständigen Anbau, in dem der Güterschuppen untergebracht war (Bild oben rechts, linke Seite). Im Hauptgebäude gab es einen Schalterraum mit Fahrkarten- und Gepäckschalter. Im Obergeschoss befanden sich die Dienstwohnungen.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Im April 1909 begannen die Bauarbeiten an der Bahnstrecke von Dümpelfeld über Lissendorf nach Jünkerath. Das Empfangsgebäude und zwei Wohnhäuser wurden abgerissen um die Gleisanlagen zu erweitern. Die Strecke war Teil der strategischen Bahnstrecke, die die Ahrtalbahn mit der Eifelstrecke verbinden sollte. Am 1. Juli 1912 wurde die 47,73 Kilometer lange Bahnstrecke eröffnet. Das zweite EmpfangsgebäudeDas am 1. Juli 1912 ging das im Heimatstil gebaute, giebelständige und dreistöckige Stationsgebäude mit Krüppelwalmdach in Betrieb. Das Erdgeschoss war verputzt, das Ober- und Dachgeschoss verschindelt. Der Schalterraum konnte durch zwei bogenförmige Durchlässe erreicht werden. Im Erdgeschoss gab es einen Fahrkarten- und Expressgutschalter sowie eine Gepäckaufbewahrung. Von dort gelangte man auch zur Bahnhofsgaststätte. Im Obergeschoss befanden sich Dienstwohnungen.Etwas abseits vom Empfangsgebäude entstand ein Güterschuppen aus Fachwerk sowie zwei Stellwerksgebäude mit mechanischem Stellwerk. Ein Personentunnel führte zum Inselbahnsteig.Der Bahnhof gehörte 1938 zur RangklasseIII.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Nach dem Zweiten Weltkrieg musste das zweite Gleis der strategischen Bahn als Reparationsleistung zwischen Oberbettingen und Lissendorf zurückgebaut werden.•Der Streckenabschnitt zwischen Lissendorf und Jünkerath wurde nach 1945 stillgelegt und ebenfalls zurückgebaut. Dadurch wurde die Eifelstrecke zwischen Lissendorf und Beweringen ist nur noch eingleisig.•Der Eisenbahnverkehr auf der Strecke Dümpelfeld–Lissendorf wurde am 30. September 1973 eingestellt und das Stellwerk Ln abgerissen.•Der Bahnhof ist seit 2018 eine Bedarfshaltestelle.•2021 wurde die „Eifelstrecke“ durch ein Hochwasser beschädigt und teilweise zerstört. Daraufhin stellte die Deutsche Bahn AG (DBAG) den Bahnverkehr am 15. Juli 2021 ein.•Die Wiederinbetriebnahme fand in mehreren Abschnitten statt. Bis zum 12. Juni 2022 wurde der Streckenteil in Nordrhein-Westfalen zwischen Hürth-Kalscheuren und Kall sowie in Rheinland-Pfalz zwischen Ehrang und Bitburg-Erdorf wieder in Betrieb genommen.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDer Anbau an das Empfangsgebäude wurde nach 1945 gebaut. Die Sprossenfenster tauschte der Eigentümer gegen moderne Fenster aus. Ansonsten ist das Gebäude weitgehend erhalten geblieben. Es wird heute als Gasthaus genutzt.In Lissendorf steht das älteste, noch erhaltende mechanische Stellwerk an der Eifelstrecke. Es wird durch einen Förderverein instand gehalten und steht unter Denkmalschutz.
Bahnhof von 1870
Luftaufnahme
Bilder Lissendorf
Bahnstation Lissendorf
Lissendorf - Bf - KLISG : 74C2 : SD32-Aug17
Planung und KonzessionAm 12. November 1866 wurde die Preußsche Konzession (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1866 Nr. 62 Seite 744) zum Bau und Betrieb einer Strecke von Mechernich nach Trier West an die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft vergeben.Durch Preußische Gesetzte vom 29. Mai 1907 und vom 14. Juni 1912 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1907 Nr 19 Seite 103 und Jahrgang 1912 Nr 23 Seite 171) erhielten die Preußische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Dümpelfeld-Blockstelle Insul-Bezirksgrenze-Ahrdoef-Hillesheim (Eifel)-Lissendorf-Jünkerath.