Bau und StreckeneröffnungAm 14. März 1864 wurde der erste 22,5 Kilometer lange Streckenabschnitt der Strecke Schifferstadt - Wörth (Pfalz) von der Pfälzische Ludwigsbahn-Gesellschafteröffnet. Auf ihm lag der damalige Endbahnhof Germersheim (gehörte damals zu Bayern) an der 26,6 Kilometer langen Bruhrainbahn, die von Buchsal nach Germersheim führte.
Das Empfangsgebäude Germersheim
Das dreigliedrige Fachwerkgebäude mit Backsteinausfachung von 1864 auf H-förmigem Grundriss besaß einen traufenständigen, einstöckigen Querbau, der von jeweils einem giebelständigen zweistöckigen, mit holzverschalten Mezzanin (Halb- oder Zwischengeschoss) versehenden Gebäudeteil abgeschlossen wurde. Das Bauwerk besaß Satteldächer. Durch das aufgesetzte zweite Stockwerk entstand praktisch ein „Gurtgesims“ (an Fassaden, die zwischen den Geschossen liegt). Alle Stockwerke besaßen Rechteckfenster mit Holzrahmen. Die Eckbauten besaßen jeweils ein Treppenhaus zum Obergeschoss, wo sich die Wohnungen der Bahnbediensteten befanden.Im einstöckigen Querbau befanden sich der Fahrkarten- und die Gepäckschalter. In einem der Eckbauten waren die Wartesäle, im anderen eine Bahnhofsgaststätte. Hinzu kamen weiter Diensträume.Ein zweistöckiges, holzverschaltes Wohngebäude für die Bahnbediensteten mit Satteldach auf H-förmigem Grundriss entstand nördlich des Stationsgebäudes.Der Bahnhof gehörte 1938 zur RangklasseII.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Nachdem die 49,9 Kilometer lange Strecke Schifferstadt - Speyer 1847 eröffnet wurde, ging die 13,45 Kilometer lange Teilstrecke nach Germersheim in Betrieb. Der letzte Abschnitt zur Reichsgrenze und damit die 49,9 Kilometer lange Gesamtstrecke wurde am 25. Juni 1876 in Betrieb genommen.•Am 16. Mai 1872 eröffnete die 20,93 Kilometer lange „Queichtalbahn“ von Germersheim nach Landau den Betrieb.•Am 15. Mai 1877 wurde die Verlängerung zu den Rheinbrücken und weiter zum bayerischen Germersheim eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt erhielt die Bruhrainbahn ein zweites Streckengleis.•Nach 1900 wurde der Bahnhof erheblich erweitert.•1921 wurde die Festung Germersheim aufgegeben. Sie befand sich in unmittelbarer Nähe der Rheinbrücke.•1937 errichtet die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) einen Lokomotivbahnhof.•1938 baute die DRG je ein Stellwerksgebäude in den Bahnhofsköpfen.•Zum 1. Juni 1958 wurde die Installation der Oberleitung zwischen Bruchsal und Germersheim abgeschlossen.•Auf der Strecke Germersheim - Landau stelle die Deutsche Bundesbahn (DB) den Personenverkehr am 1. Juni 1984 ein. Zu dieser Zeit entstand wahrscheinlich das neue Stationsgebäude, ein moderner Flachbau (ähnlich Graben-Neudorf). Nach Fertigstellung wurde das alte Stationsgebäude verkauft und geschlossen.•2010 kaufte die Stadt Germersheim das Bahnhofsgebäude.•Am 15. Juni 2022 nahm die Deutsche Bahn AG (DBAG) die beiden Stellwerke von 1938 aus dem Betrieb. Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude von 1864 steht unter Denkmalschutz. Das Bauwerk wurde 2024 eingerüstet, damit die Sanierungsarbeiten zügig beginnen konnten. Das Wohngebäude wurde bereits saniert.
Bahnstation Germersheim
Luftaufnahme
Bilder Germersheim
Bahnhof von 1864
Bahnhof 1905
Bahnhof 1898
Die Eisenbahn “kam” am 14. März 1864 nach Germersheim. Also 39 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Philippsburg hatte zu diesem Zeitpunkt wenig Einwohner (Ende 2022 waren es 21.099 Einwohner).
Germersheim - Bf - RGEG : 93C13 : SD44-Aug23
Planung und KonzessionDurch Staatsvertrag zwischen Baden und Bayern vom 23. November 1871 (Badisches Gesetz- und Verordnungsblatt Jahrgang 1872 Nr XVI Seite 176) erhielt die Badische Staatsbahn die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Bruchsal - Graben-Neudorf - Rheinsheim - Bezirksgrenze (bayerische Landesgrenze).Durch Bayerische Konzession vom 17. April 1871 (Kreisamtsblatt der Pfalz Jahrgang 1871 Nr 49) erhielt die Pfälzische Maximilianbahn die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Germersheim - badische Grenze bei Rheinsheim.Der Anschluß der Strecke an die Badische Staatseisenbahnen bei Rheinsheim wurde durch des Staatsvertrag zwischen Baden und Bayern vom 28. November 1871 geregelt. Durch Bayerische Konzession vom 15. März 1874 (Kreisamtsblatt für Pfalz Jahrgang 1874 Nr 21) erhielt die Pfälzische Maximilianbahn die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Germersheim - Wörth (Pfalz) neue Rechsgrenze (Lanterburg).