Bau und StreckeneröffnungDie Vogelsbergbahn wurde in fünf Teilstrecken gebaut, deren Kunstbauten schon für einen zweigleisigen Betrieb vorbereitet wurden. Die Hauptstrecke blieb aber immer eingleisig. Die Eröffnung der zweiten 37,03 Kilometer langen Teilstrecke von Grünberg (Oberhessen) über Ehringshausen (Oberhess.) nach Alsfeld (Oberhessen) erfolgte am 29. Juli 1870. Die Gesamtstrecke nach Fulda ist am 31. Juli 1871 von der Oberhessische Eisenbahn-Gesellschaft in Betrieb genommen worden. Die Betriebsstelle war zunächst eine Haltestelle mit einem kleinen Fachwerkgebäude (ähnlich der Station Göbelnrod).Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Mit Wirkung vom 1. Januar 1876 übernahm das Großherzogtum Hessen die Oberhessische Eisenbahn-Gesellschaft, da der Schienenverkehr zunehmend geringer wurde.•Am 15. Juni 1904 nahm die Bahn ein Stellwerksgebäude mit mechanischem Stellwerk in Betrieb. Die Gleisanlage wurde im Norden um ein Ladegleis sowie einem Ausziehgleis erweitert. •1908 entstand ein Kreuzungsgleis.Das Empfangsgebäude EhringshausenDas traufenständige, zweistöckige Gebäude von 1910 hatte ein Walmdach mit an Gleis- und Ortsseite Fledermausgiebeln sowie einen Güterschuppenanbau aus Fachwerk. Im Erdgeschoss befanden sich ein großer Warte- sowie ein Dienstraum mit Fahrkarten- und Gepäckschalter. Ein Treppenhaus führte zum Obergeschoss wo sich die Wohnung des Fahrdienstleiters befand. Alle Stockwerke hatten Rechteckfenster. Im Obergeschoss besaßen die Fenster Schlagläden.Ein Nebengebäude mit Toiletten, Stallungen für Kleinvieh, Holzraum und Waschküche ergänzten die Bahnhochbauten.Der Bahnhof gehörte 1938 zur RangklasseIII.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Ab dem 7. April 1911 wurde der Bahnhof in Ehringshausen (Hess) umbenannt und der Fachwerkgüterschuppen wesentlich verlängert.•Zum 1. Juni 1923 benannte die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) den Bahnhof in Ehringshausen (Oberhess) um.•1945 wurden alle Hochbauten durch Bombenabwurf zerstört.•1963 stellte die Deutsche Bundesbahn (DB) die Stückgutabfertigung ein.•1969 baute die DB ein neues Stationsgebäude mit Flachdach am Bahnsteig. Neben dem Stellwerkraum gab es auch einen kleinen Warteraum mit Fahrkarten-, Gepäck und Expressgutschalter, der vom Fahrdienstleiter bedient wurde.•Zum 1. September 1976 stellte die DB die Abfertigung von Gepäck- und Expressgut ein.•Am 25. September 1988 stellte die DB den Güterverkehr ein.•1990 sanierte die DB die Bahnsteige. Der schmale Mittelbahnsteig wurde entfernt und stattdessen zwei Außenbahnsteige gebaut.Was hat sich verändert, was ist gebliebenIm Stationsgebäude von 1969 wurde die Fahrkartenausgabe samt Warteraum zum 15. Dezember 2002 geschlossen. Das Stellwerk ist noch in Betrieb.
Planung und KonzessionDurch Hessische Konzession vom 4. April 1868 (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1868 Nr 22 Seite 602) und Preußische Konzession vom 3. Mai 1869 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1869 Nr 38 Seite 692) erhielt die Oberhessische Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Hungen - Lich - Gießen (Oberhess)Wegen der Durchführung der Strecke durch preußisches Gebiet wurde ein Vertrag zwischen Preußen und Hessen am 12. Juni 1868 geschlossen (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1868 Nr. 55 Seite 765 und Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1868 Nr. 50 Seite 985). Die Konzession zum Bau und Betrieb erhielt die Oberhessische Eisenbahn-Gesellschaft. Diese wurde 1876 verstaatlicht und als Großherzoglich Hessische Staatseisenbahnen weiter betrieben.