Bau und StreckeneröffnungDer Bau der 70 Kilometer langen Eisenbahnstrecke von Soest über Geseke nach Paderborn wurde in mehreren Teilstücken in Betrieb genommen. Die Königlich-Westfälische Eisenbahn-Gesellschaft eröffnete den Abschnitt zwischen Soest und Paderborn am 1. Oktober 1850. Der reguläre Zugbetrieb begann am 4. Oktober.
Das Empfangsgebäude Geseke
Der zweieinhalbstöckige Putzbau auf rechteckigem Grundriss war ein traufenständiges Stationsgebäude mit Rechteckfenstern. Das Dachgeschoss ruhte auf einer Fachwerkkonstruktion. Ein kleiner Güterschuppenanbau schloss sich in Richtung Paderborn an. Ein separates Toilettenhaus stand etwas entfernt vom Gebäude in Fahrtrichtung Lippstadt.Weitere Anbauten entstanden wahrscheinlich zur Eröffnung der Strecke nach Büren (Westf).Auf der Straßenseite baute man ein markantes, giebelständiges Treppenhaus mit schmalem Anbau sowie Vorbauten mit Balkon an beiden Seiten. Der Eingang zur Schalterhalle erfolgte über einen Windfang. Dort gab es Fahrkarten- und Gepäckschalter, zwei Wartesälen sowie einen Zugang zum Bahnhofsrestaurant.Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse II.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1880 wurde der Bahnhof Gesecke in Geseke umbenannt.•Am 1. Juli 1900 eröffneten die Preußische Staatseisenbahnen die 15,26 Kilometer lange Strecke von Geseke nach Büren (Westf).•Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof durch Bombenabwürfe in Mitleidenschaft gezogen.•1952 stellte die Deutsche Bundesbahn (DB) den Personenverkehr auf der Strecke nach Büren (Westf) ein. Der Güterverkehr zu den Zementwerken besteht weiterhin. Der Güterschuppen wurde verlängert.•Erst 1959/60 baute die DB den Bahnhof um. Dabei wurden die beiden Wartesäle zur Gaststätte vereint. Ein überdachter Inselbahnsteig, der durch einen Personentunnel zugänglich war, entstand ebenfalls in dieser Zeit.•1961 baute die Deutsche Bundesbahn im Bahnhof zwei Stellwerksgebäude.•Ende der 1960er-Jahre wurde die Strecke zwischen Soest und Paderborn elektrifiziert. •2002 wurde der Bahnhofsvorplatz neu gestaltet. Eine Fahrradstation befindet sich in der ehemaligen Gepäckannahme.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude wurde vielfach umgebaut. Auf der Gleisseite entspricht das Gebäude dem Zustand um 1900, auf der Straßenseite eher dem von 1935. Das Stationsgebäude ist weitgehend erhalten geblieben und wird seit 2007 von einem gastronomischen Betrieb genutzt.
Die Eisenbahn “kam” am 1. Oktober 1850 nach Geseke. Also 36 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Geseke hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 4.000 Einwohner (Ende 2019 waren es 21.422 Einwohner).
Bilder Geseke
Bahnhof 1912
Luftaufnahme
Bahnhof um 1935
Bahnstation Geseke
Geseke - Bf - EGKG : 53A1 : 4K05-Sep20
Planung und KonzessionDurch Preußische Konzession vom 4. Juli 1846 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1846 Nr 23 Seite 303) erhielt Preußen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Paderborn Hbf - Geseke - Lippstadt - Soest-Bezirksgrenze - Welver-Abzw. - Gallberg - Hamm (Westf)Zur Herstellung der Bahnverbindung wurde zwischen Preußen, Hessen, Sachsen-Weimar-Eisenach und Sachsen-Coburg-Gotha der Staatsvertrag vom 20. Dezember 1841 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1844 Nr 34 Seite 438) abgeschlossen. Die Köln-Mindener-Thüringer Eisenbahn-Gesellschaft mußte den im Jahre 1848 begonnenen Bai der Strecke Warburg-Hamm noch im gleichen Jahre wegen Geldmangel wieder einstellen. Durch Vertrag vom 23. Dezember 1848, der durch Preußisches Gesetz vom 7. Dezember 1849 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1849 Nr 41 Seite 437) genehmigt wurde, übernahm Preußen den Bau und Betrieb dieser Strecke.