EINE DOKUMENTATION
Panorama Gerstungen
Bau und Streckeneröffnung Der letzte Streckenabschnitt der „Thüringer Bahn“ zwischen Eisenach und Gerstungen wurde am 25. September 1849 von der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft in Betrieb genommen. Sie wurde mit der bereits am 22. September 1849 fertiggestellten „Friedrich-Wilhelms-Nordbahn“ zwischen Bebra und Gerstungen verbunden. Der Bahnhof war nun Grenzbahnhof zwischen Preußen und dem Kurfürstentum Hessen.

Das Empfangsgebäude Gerstungen

Jede Bahngesellschaft hatte ihren eigenen Bahnhof mit jeweils einem eigenen, kleinen „Verwaltungsgebäude“, Lokomotiv-Remiese mit Drehscheibe und Abtritt. Der hessische Teil hatte noch einen am Stationsgebäude angebauten Güterschuppen. Im thüringischen Bahnhof waren noch eine Viehrampe und ein hölzerner Perron sowie eine Ladebühne für die Kohle vorhanden. Die Passagiere mussten im Bahnhof umsteigen, die Frachtgüter mussten ebenfalls umgeladen werden. Die Eisenbahnwagen und Lokomotiven durften nicht vermischt werden. 1882 kaufte die „Preußische Staatsbahn“ die „Friedrich- Wilhelms-Nordbahn-Gesellschaft“ auf und schloss dessen Bahnhof, der nicht mehr existiert. Das zweite Empfangsgebäude Anlässlich der Trassierung der „Werratalbahn entstand 1879 ein neues Stationsgebäude auf H-förmigen Grundriss in Formen des Klassizismus. Das Gebäude wurde südlich des Bahndamms errichtet. Ein zweistöckiger, traufenständige Verbindungsbau wurde an beiden Seiten durch dreistöckige, giebelständige Abschlussbauten flankiert. Im Verbindungsbau befanden sich mehrere Wartesäle sowie der Gepäck- und Fahrkartenschalter. Im östlichen Abschlussbau war eine Bahnhofsgaststätte untergebracht. Der Hausbahnsteig war überdacht. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1862 begann der Ausbau des Stationsgebäudes sowie die Erweiterung der Gütergleise. 1868 wurde der zweigleisige Ausbau der Strecke nach Eisenach abgeschlossen. 1898 baute man einen Rangierbahnhof. 1875 begann der Bau des Bahnbetriebswerks mit achtständigem Lokschuppen und Werkstattgebäuden. Am 1. Oktober 1903 begann der Betrieb auf der 2,91 Kilometer langen Strecke nach Berka, über die die Kalibergwerke angeschlossen wurden. 1900 baute die Bahn einen Güterschuppen mit Ladestraße. 1903 begannen die Streckenarbeiten nach Vacha. 1904 ergänzte man das Empfangsgebäude um einen vorgeschobenen, polygonen Vorbau an der Straßenseite. In seiner neobarocken, übergiebelten Mitte war eine Vorhalle entstanden, die mit einem Personentunnel zu den Bahnsteigen verbunden war. Hier befanden sich die Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie eine Bahnhofsgaststätte. Der westliche Gebäudeteil erhielt einen niedrigen, einstöckigen Anbau. Zwei Stellwerksbauten und ein Wasserturm wurden gebaut. Am 1. Oktober 1905 eröffnete die „Werratalbahn“ den Bahnbetrieb. Der Rangierbahnhof wird eröffnet. Das Bahnbetriebswerk wurde 1952 stillgelegt. Durch die Teilung Deutschlands wurde Gerstungen erneut ein Grenzbahnhof. Um den Zugverkehr nicht über Herleshausen (Hessen) fahren zu lassen, wurde am 12. Dezember 1961 die 15,8 Kilometer lange Strecke nach Förtha (Kr. Eisenach) eröffnet. Förtha lag an der „Werrabahn“, die zwischen Eisenach und Coburg verlief. Am 2. Juni 1970 baute die Reichsbahn der DDR den Grenzbahnhof um. Um die Fluchtmöglichkeiten zu minimieren, baute man „Fluchtweichen“, die einen Zug an der Weiterfahrt hindern sollten. Am 3. Oktober 1990 wurden die Kontrollorgane an der Grenze endgültig zurückgezogen. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands baute man den Bahnhof um. Am 27. September 1992 wurde die Strecke nach Förtha stillgelegt und 1993 die Gleise zurückgebaut. 2012 verkaufte die Deutsche Bahn AG das Gebäude an einen Gastronomiebetrieb. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Stationsgebäude wurde saniert und ist in einem guten Zustand.
© Copyright 2000 - 2024 Burkhard Thiel Alle Rechte vorbehalten Filmbild Gerstungen
Bilder Gerstungen
Bahnhof 1890
Luftaufnahme
Bahnhof 1890 PANORAMA Halle (Saale) - Baunatal Halle (Saale) Hbf Baunatal-Guntershausen Planung und Konzession

Bahnstation Gerstungen