Bau und StreckeneröffnungAm 19. März 1859 fuhr der erste Eisenbahnzug auf der 28,20 Kilometer langen Strecke von Gera nach Zeitz-Crossen (Elster). Bauherr war die Thüringische Eisenbahn-Gesellschaft.
Das Empfangsgebäude Gera
Der damalige Bahnhof trug die Bezeichnung „Preußischer Bahnhof“. Am Stationsgebäude empfing Fürst Heinrich von Reuß die Ehrengäste. Das erste Empfangsgebäude war ein klassizistisches Bauwerk (Bild rechts oben), das 1874 aufgrund des wachsenden Verkehrsaufkommens umgebaut und erweitert wurde.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungenn•Am 28. Dezember 1865 eröffnete die Gößnitz-Geraer Eisenbahn-Gesellschaft auf der 35 km langen Strecke von Gößnitz nach Gera den Bahnbetrieb.•Der Betrieb auf der 76,92 Kilometer langen Teilstrecke der Thüringische Eisenbahn-Gesellschaft von Gera nach Eichicht (Saale) heute Kaulsdorf (Saale) begann am 20. Dezember 1872.•Am 29. Juli 1876 wurde die 67,97 Kilometer lange Eisenbahnstrecke zwischen Weimar und Geraer von der Weimar-Geraer Eisenbahn-Gesellschaft in Betrieb genommen. Das zweite EmpfangsgebäudeAnstelle des alten Stationsgebäudes entstand nach Plänen der Architekten von Hude und Hennicke 1880/81 ein repräsentatives Empfangsgebäude im Stil der Neurenaissance. Das dreigeschossige Bauwerk besaß ein Mittelrisalit mit erhöhter Außenwand, die über den Dachrand hinausgeht (Attika). In der Residenzstadt des Fürstentums Reuß jüngere Linie war ein Eisenbahnknoten für den Güter- und Personenverkehr entstanden, in der die Preußischen und Sächsischen Staatseisenbahnen zusammenliefen. Der „Preußische Bahnhof“ und spätere Hauptbahnhof Gera war der Gemeinschaftsbahnhof beider Staatsbahnen.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen1910 bis 1914 wurden die Bahnanlagen grundlegend umgestaltet und die Gleise hochgelegt. Die kleine Bahnsteighalle wurde 1911 eingeweiht. Das Hallendach hatte damals eine Holzschalung mit einer Eindeckung aus Ruberoid-Pappe. Ein sechs Meter breiter Gepäck- und Posttunnel führte vom Postgebäude über elektrisch angetriebene Aufzüge zu den Bahnsteigen (für jede Staatsbahn einer). In der Schalterhalle wurden die Wartesäle der I. und II. Klasse und die Fahrkartenschalter vergrößert. Die Aborte versetzte man in einen Neubau am Nordende des Gebäudes. Nördlich des Empfangsgebäudes entstand ein zweigeschossiger Eilgüterschuppen mit Rampe und Überladebühne. Südlich des Stationsgebäudes baute die Reichspost ein eingeschossiges Bahnpostgebäude, unter dem der Posthof lag. Darüber lagen die Postgleise. Ein Aufzug verband die beiden Ebenen. Um 1925 ersetzte ein neues zweistöckiges Postgebäude im Bauhausstil das alte Gebäude.Im Zweiten Weltkrieg wurde nur der Ortsgüterbahnhof zerstört.Was hat sich verändert, was ist gebliebenNach dem Krieg wurden die Glasscheiben der Bahnsteighalle durch Blech ersetzt. Erst 1966/67 setzte man wieder Glasscheiben in der Bahnsteighalle ein. 1963 bis 1965 renovierte die Reichsbahn das Empfangsgebäude. Dadurch wurde der Charakter des Gebäudes verändert.1990 wurde das Empfangsgebäude erneut durch die Deutsche Bahn AG renoviert. Zwischen 2005 und 2007 hat man den Bahnhof im großen Umfang saniert und es zur Bundesgartenschau im April 2007 feierlich eröffnet.
Bilder Gera
Luftaufnahme
Bahnhof von 1881
Bahnhof 1859
Die Eisenbahn “kam” am 19. März 1859 nach Gera. Also 24 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Gera hatte zu diesem Zeitpunkt 14.200 Einwohner (Ende 2017 waren es 94.859 Einwohner).
Hauptbahnhof Gera
Gera Hbf - Bf - UGG : 69C2 : KS20-Apr02
Planung und KonzessionDurch Preußische Konzession vom 17. November 1856 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1856, Nr 64 Seite 1001), Reuß jüngere Linie Konzession vom 25. Mai 1857 (Gesetzsammlung für Reuß jüngere Linie 1857 Seite 284) und Sachsen Altenburg Konzession vom 23. November 1857 (Gesetzsammlung Sachsen-Altenburg 1858 Seite 13) wurde die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Weißenfels nach Zeitz an die Thüringische Eisenbahn-Gesellschaft vergeben.Über den Bau der Strecke wurde zwischen Preußen und Reuß jüngere Linie der Staatsvertrag vom 2. April 1857 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1857, Nr 36 Seite 537) und zwischen Preußen und Sachsen-Altenburg der Staatsvertrag vom 23. November 1857 (Gesetzsammlung Sachsen-Altenburg 1858 Seite 13) abgeschlossen.Durch Konzession vom 13. Juli 1863 (Sachsen-Anhalt Gesetzsammlung Jahrgang 1863 Band 9 Seite 315) und Reußische Konzession vom 15. Juli 1863 (Gesetzsammlung für Reuß jüngere Linie Jahrgang Nummer 241) erhielt die Gößnitz-Geraer Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb eine Strecke von Gößnitz nach Gera. Durch Sachsen-Weimar Konzession vom 27. März 1873 (Sachsen-Weimar Regierungsblatt Jahrgang 1872 Seite 321), Sachsen-Altenburg Konzession vom 8. Juni 1872 (Sachsen-Altenburg Gesetzsammlung Jahrgang 1872 Seite 94), Reuß jüngere Linie Konzession vom 8. Juni 1872 (Gesetzsammlung für Reuß jüngere Linie 1872 Seite 83) erhielt die Weimar-Geraer Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb eine Strecke von Weimar nach Gera. Zur Durchführung der Strecke wurde der Staatsvertrag zwischen Sachsen-Weimar, Sachsen.Altenburg und Reuß jüngerer Linie vom 26. März 1872 (Gesetzsammlung Sachsen-Altenburg 1872 Seite 95) abgeschlossen.Der Übergang in preußisches Staatseigentum erfolgte auf Grund des Vertrages zwischen Preußen und der Direktion der Weimar-Geraer Eisenbahn-Gesellschaft vom 31. Mai 1895 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1895, Nr 31 Seite 315)