EINE DOKUMENTATION
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Bahnstation Gaildorf West

Bau und Streckeneröffnung Im Sommer 1857 begannen die Vermessungsarbeiten in Gaildorf West. Für die Bauarbeiten des Bahnhofs war das Hochbauamt Gaildorf mit dem Sektionsingeneur Alberti zuständig. Das Plateau des Bahnhofs war 843 Meter lang und 46 Meter breit. Es lag außerhalb und westlich der Ortschaft. Das „Verwaltunsgebäude“ maß 15 x 10 Meter, die Flügelbauten jeweils 6,5 x 8 Meter. Hinzu kam ein Güterschuppen von 15 x 10 Metern. Die „Murrtalbahn“ wurde von den Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen (K. W. St. E.) in mehreren Teilabschnitten gebaut. Am 1. Dezember 1879 wurde der letzte Abschnitt von Gaildorf nach Hessental und damit auch die 60,69 Kilometer lange Gesamtstrecke eröffnet.

Das Empfangsgebäude Gaildorf West

Der traufenständige, zweistöckige Typenbau besaß ein Mezzanin (Halb- oder Zwischengeschoss) unter dem flachen Walmdach. Jeweils ein einstöckiger Anbau mit Satteldach ergänzten im Norden und Süden den Mittelbau. Das Erdgeschoss wurde aus Sandsteinquadern errichtet, die Obergeschosse waren aus Fachwerk mit Holzschindeln verschalt. Ein Gurtgesims (an Fassaden das zwischen den Geschossen liegt) lockerte die Fassade auf. Im Erdgeschoss waren Segmentbogenfenster und Türen, in den Obergeschossen Rechteckfenster mit Holzrahmen und Schlagläden verbaut worden. Im Erdgeschoss befanden sich die Wartesäle, Fahrkarten- und Gepäckschalter, ein Postraum, ein Treppenhaus zu den Obergeschossen sowie weitere Diensträume. In den Obergeschossen waren Wohnungen für die Bahnbediensteten entstanden. Nördlich des Stationsgebäudes stand der separate Güterschuppen mit Seiten- und Kopframpe. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Am 1. Oktober 1903 eröffnete die Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft (WEG) ihre 18,46 Kilometer lange „Oberkocherbahn“ zwischen Gaildorf und Untergröningen. Dafür mussten die Gleisanlagen im Bahnhof erweitert werden. Die Strecke wurde hauptsächlich zu Abfuhr von Holz verwendet. 1923 erhielt der Bahnhof ein Stellwerksgebäude für den Fahrdienstleiter. 1936 wurde ein weiteres Stellwerksgebäude errichtet. 1980 nahm die Deutsche Bundesbahn (DB) ein modernes Stellwerk in Betrieb und legte die alten Stellwerke von 1923 und 1936 still. Ab 1996 installierte die Deutsche Bahn AG (DBAG) eine Oberleitung bis nach Schwäbisch Hall-Hessental. Am 17. Oktober 2005 stellte die WEG den Zugverkehr auf der „Oberkocherbahn“ ein. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude macht einen verbrauchten Eindruck, ist aber weitgehend erhalten geblieben.
Filmbild Gaildorf West
Die Eisenbahn “kam” am 1. Dezember 1879 nach Gaildorf. Also 45 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Gaildorf hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 1.700 Einwohner (Ende 2021 waren es 12.268 Einwohner).
Murrtalbahn Waiblingen Schwäbisch-Hall-Hessental
Bilder Gaildorf (Reichsb.)
Luftaufnahme
Planung und Konzession 348,0 PANORAMA